Sockelfliesen reloaded

Was lange währt wird endlich gut oder wie war das? Unser Projekt „Sockelfliesen“ zog sich länger hin als angenommen, weshalb der dazugehörige Beitrag auch jetzt erst kommt.

Ich berichtete ja bereits davon, dass die Sockelfliesen an einigen Stellen im Erdgeschoss die Liaison mit der Wand beendeten und mit einem Sicherheitsabstand zu selbiger nun „im Raum herumstanden“. Nur noch durch unsere Atomsilikonfugen gehalten.

Natürlich hatten wir uns im Vorfeld Pläne und Arbeitsschritte zurecht gelegt, um den Sockelfliesenausgangszustand wieder herzustellen. Auf Grundlage dieser Vorüberlegungen besorgten wir auch entsprechendes Material im Baumarkt, bevor wir uns an den ersten kleinen Abschnitt in der Küche wagten. Mit einem Fugenmesser bewaffnet versuchte Herr Bauherr die Sockelfliesen nun ganz zu lösen, was ihn aber schnell an das Ende seines Geduldsfadens brachte. Da wir leider Atomsilikon verwendeten (ich glaube, ich erwähnte es bereits), ging das mal so gar nicht gut. Als nach einer gefühlten Ewigkeit der Frickelei und Gewaltanwendung die Fliesen kapitulierend am Boden lagen, war klar, so wird das nix. Zumal auch noch eine deutliche Spur Silikon auf der Bodenfliese zu sehen war. Würden wir alle Sockel so bearbeiten wollen, stehen wir vor einem Vierteljahresprojekt. Also schnell auf Plan B zurück greifen – den es bisher noch nicht gab. Nach einem weiteren Tag überlegen war dieser dann aber auch ausgearbeitet. Da unser Silikon ja so schön hält und auch weiter halten will, machten wir (also eigentlich der Bauherr, denn ich hätte weniger geholfen als mehr kaputt gemacht) uns das zu nutze und klappten die abgelösten Sockelfliesen einfach ab. Dann klopfte der Bauherr den alten Fliesenkleber ab und trug neuen auf. Das Ganze durfte dann aushärten, bevor an manchen Stellen noch eine neue Fuge zwischen den einzelnen Sockelfliesen hergestellt wurde. Anschließend oben drauf eine schöne weiße Acrylfuge und das Ergebnis sieht besser aus als direkt nach dem Einzug. Was so eine Acrylfuge doch ausmacht. Sieht gleich viel ordentlicher aus.

Da Herr Bauherr die Arbeiten immer nach Feierabend ausführte und ein paar Fehlkalkulationen in der benötigten Acrylmenge vorlagen, zogen sich die Arbeiten eine ganze Woche hin. Jetzt können wir aber einen Haken dran machen.

Aber wie das immer so ist, wenn man sich gerade freut, gibt’s auch wieder was zum heulen. Als ich mich vorhin im Badezimmer aufhielt und meinen Blick so durch den Raum schweifen ließ, entdeckte ich doch wirklich eine kleine gerissene Silikonfuge. Jeder Bauherr wird wissen: ein kleiner Riss in einer Silikonfuge ist wie ein großer Riss im Bauherrenherz 😦 Zum Glück befindet sich der Riss an einer eher unwichtigen Stelle und fällt auch nicht auf. Wir können also weiter auf noch mehr Risse warten, damit sich die Renovierung in eineinhalb Jahren dann auch lohnt 😀

Neben all diesen Fugengedanken beschäftigt uns auch nach wie vor unsere Baustraße. So langsam bringt sie mich zur Weißglut – wobei es eher die Herren der Gemeinde sind. Bilder unserer Seenplatte nach Regenschauern zeigte ich ja bereits. Darauf folgte gleich wieder ein Hinweis an die Gemeinde, dass die Löcher doch mal wieder verfüllt werden sollten. Mit diesem Anliegen gingen gleich mehrere Anwohner auf die Gemeinde zu. Die schickte dann auch irgendwann mal einen Bautrupp vorbei, der mehr schlecht als recht einige (nicht mal alle) Löcher notdürftig schloss und wieder abzog. Diese Arbeit hätten sie sich wirklich sparen können. Das Ergebnis hielt eine Woche. Also schrieben wir wieder die Gemeinde an, telefonierten auch mit einem Mitarbeiter. Den muss man aber erst mal erreichen. Schlimmer, als auf einen Sachbearbeiter beim Arbeitsamt zu warten. Zusammenfassung des ziemlich unfreundlichen Gespräches: Wetter war schlecht, deshalb konnten die Arbeiten nicht besser ausgeführt werden; wir sollen uns nicht so anstellen, er selber hätte auch zwei Jahre mit einer Baustraße leben müssen (kommt die Straße tatsächlich erst 2017, haben wir vier Jahre mit Baustraße gelebt); er kann nichts für die Fehlplanung der Samtgemeinde (auf meine Frage, weshalb keine provisorische Asphaltstraße hergestellt wurde für ein Baugebiet ohne Bebauungsfrist). Ich werde nun nochmal auf unseren Bürgermeister und den Bauausschuss zugehen und wenn alles nichts bringt, auch mal die lokalen Zeitungen informieren. Unser Straßenschild ist übrigens auch noch nicht ausgetauscht… Vielleicht stellen wir uns hier auch ein bisschen übertrieben an, aber eine Nachbarin befürchtet schon Schäden an ihrem Auto.

Außerdem haben wir unsere Pro-und-Contra-Liste bezüglich einer Enthärtungsanlage wieder hervor geholt. Wir haben hier doch härteres Wasser als angenommen bzw. vom Wasserverband ausgeschrieben wurde. Nach knapp zehn Monaten im Haus mussten wir schon die ersten Perlatoren das erste Mal entkalken und auch der Duschkopf hat schon die ersten Lochverstopfungen (was für ein Wort 😀 ). Für die Entkalkung habe ich aber nach einigen Versuchen ein gutes Putzmittelchen gefunden, das den Kalk gut entfernt und auch für die Umwelt erträglich ist. Ich verwende den Frosch Essigreiniger – Achtung Werbung ;). Wirkt halbe Wunder wie ich finde 🙂

Der nächste Beitrag wird sich dann mit weiteren Veränderungen hier im Haus beschäftigen und vielleicht kann ich auch die ein oder andere Osterdeko zeigen. Vorausgesetzt ich lasse mir nicht wieder so lang Zeit bis zum nächsten Post 🙂

7 Gedanken zu “Sockelfliesen reloaded

  1. Riss in der Silikonfuge: Man darf die Sockelfliesen nicht sofort verlegen. Boden „wellt“ noch na Fertigstellung beim Neubau. Der Boden „beruhigt sich“ erst nach ca. 10-12 Monaten.
    Sonst sehr schöne Arbeit! 😉

Hinterlasse einen Kommentar